Begründung für die 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete, 1925 nach Dessau umgezogene und 1933 in Berlin geschlossene Kunstschule „Bauhaus“, deren Ziel die Vereinigung von Leben, Handwerk und Kunst war, so daß der „Bau der Zukunft“ als Gesamtkunstwerk entstehen könne — nämlich durch die Überwindung der „Salonkunst“.

Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! Ihn zu schmücken war einst die vornehmste Aufgabe der bildenden Künste, sie waren unablösliche Bestandteile der großen Baukunst. Heute stehen sie in selbstgenügsamer Eigenheit, aus der sie erst wieder erlöst werden können durch bewußtes Mit- und Ineinanderwirken aller Werkleute untereinander. Architekten, Maler und Bildhauer müssen die vielgliedrige Gestalt des Baues in seiner Gesamtheit und in seinen Teilen wieder kennen und begreifen lernen, dann werden sich von selbst ihre Werke wieder mit architektonischem Geiste füllen, den sie in der Salonkunst verloren. […]

Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! Denn es gibt keine „Kunst von Beruf“. Es gibt keinen Wesensunterschied zwischen dem Künstler und dem Handwerker. Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers. […]

Aus dem Manifest von Walter [Adolf Georg] Gropius (__1883 – 1969__).

Bauhaus-Manifest.


Siehe auch:

100 Jahre Bauhaus”.